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13. März 202413.03.24

Hühnerglück auf dem Buxlhof

Maschinenringe Deutschland GmbH

Der Buxlhof im bayerischen Altmühltal ist ein Beispiel für erfolgreiche Direktvermarktung von landwirtschaftlichen Produkten, insbesondere von Eiern und Geflügel. Die Familie Hüttinger setzt auf eine transparente Herkunft ihrer Produkte. In ihrem Hofladen können Kunden frische Waren direkt vom Erzeuger kaufen.

Das Besondere an den Eiern vom Buxlhof ist das Hühnerfutter. Auf 100 Hektar bauen Alexandra und Bernhard Hüttinger in Walting im Altmühltal Mais, Weizen, Soja und Gras an – heimisches Futter für die 1200 Freilandhennen. Auch deshalb sind die Eier bei den Kunden der Hüttingers so beliebt. Im eigenen Hofladen können sie rund um die Uhr an sieben Tage die Woche gekauft werden – dank cleverer Technik und einer ehrlichen Kundschaft.

Weizennudeln, Geflügel und die beliebten Eier gibt es im Hofladen ebenso wie andere Lebensmittel aus der Region. Auf einem Schild steht, was die Hühner zu fressen bekommen: Mais, gentechnikfreies Soja und Kalk zum Beispiel. Importiertes Getreide aus fernen Ländern kommt auf dem Buxlhof nicht in den Trog. Nur Mineralfutter müsse zugekauft werden, sagt Maschinenring-Mitglied Bernhard Hüttinger (40) sichtlich stolz. „Das und die Haltung ist den Leuten sehr wichtig”, so der überzeugte Direktvermarkter.

Seit knapp drei Jahren betreibt die Familie den 24/7-Laden auf dem Hof. Dort verkaufen sie alles, was der Geflügelhof hergibt: Masthähnchen, Enten, Gänse, Wachteln, Puten. „Bis auf Strauße haben wir alles”, sagt Alexandra Hüttinger (35) gut gelaunt. Schon ihre Schwiegermutter hat vor 13 Jahren auf dem ehemaligen Milchviehbetrieb Geflügel verkauft. Direktvermarktung liegt der Familie im Blut.

Direktvermarktung als Geschäftsmodell im Trend

Neben dem Buxlhof im Altmühltal gibt es Zehntausende andere Selbstvermarkter-Höfe in Deutschland. „Die Anzahl der Verkaufsautomaten in der bayerischen Direktvermarktung hat sich innerhalb der letzten sechs Jahre verdreifacht", sagte Sophia Goßner von der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) im vergangenen Jahr. Und die Palette an Vermarktungskonzepten wird immer größer: Wochenmärkte, Ab-Feld-Verkauf, Lieferservice, solidarische Landwirtschaft oder Patenschaftsmodelle.

Neue Absatzchancen und die eigene Gestaltung der Preise wirken verlockend auf Landwirte. So war es auch bei den Hüttingers, als sie vor einigen Jahren den elterlichen Hof übernahmen. Wie können wir den Hof weiterentwickeln, fragten sie sich damals. Die Entscheidung fiel auf die Legehennenhaltung. „Für uns war von Anfang an klar, dass wir die Eier als Direktvermarkter verkaufen wollen”, erzählt Alexandra Hüttinger.

Mit dem Umsatz im Hofladen sind sie sehr zufrieden, der Eierverkauf läuft gut. Die Kunden kämen aus der Region, auch aus dem 28 Kilometer entfernten Ingolstadt und sogar aus München, vor allem sonntags sei viel los. Auf Instagram wirbt Alexandra Hüttinger für ihre Ware: „Wenn ich poste, dass es wieder frisches Geflügel gibt, kommen die Leute sofort.”

Herr über die Verkaufspreise bleiben

Ihre Verkaufspreise im Laden seien um ein Vielfaches höher als beim Verkauf an den Großhandel. „Die Großhändler drücken entweder die Einkaufspreise oder schlagen viel auf den Endkundenpreis auf”, erklärt Landwirt Hüttinger. Im eigenen Laden bestimmen sie die Preise selbst. „Es ist schön, das selbst zu entscheiden.” Ihre Produkte verkaufen sie auch an andere Direktvermarkter, in Dorfläden, an eine Metzgerei und eine Bäckerei. Auch ein Gasthaus und ein Supermarkt gehören zu den Kunden des Buxlhofs.

Der Umbau sei einfach gewesen, meint Hüttinger beim Betreten des Hofladens. „Es war leicht umzusetzen und nicht sehr teuer.” Kühlschränke wurden angeschafft, Überwachungskameras installiert und der Raum mit furnierten Holzplatten ausgekleidet. „Unser Landkreis schreibt vor, dass alles abwischbar ist”, sagt Alexandra Hüttinger. Die Kühlschränke sind mit einem Tracker ausgestattet, über eine USB-Schnittstelle können die Temperaturdaten für die Dokumentationspflicht ausgelesen werden. Außerdem gibt es ein modernes Bezahlterminal: Über einen Touchscreen kann der Kunde seine Produkte auswählen und mit Karte oder Bargeld bezahlen. Die Bäuerin macht es vor: Ein Touchscreen-Tipp hier, ein Tipp da und schon wird man zum Bezahlen der Ware aufgerufen. Unter dem Terminal befindet sich eine Metallkasse, in die Kunden das Geld einwerfen. „Das Tablet ist wichtig für unsere Warenwirtschaft”, sagt sie. Bei einigen älteren Kunden drücken sie aber die Augen zu, sie dürfen auch einkaufen, ohne den Touchscreen bedienen zu müssen. Es gibt auch kompakte Verkaufsautomaten, hier sind Ausgabe- und Steuermodul integriert. Dank der Technik ist kein Personal nötig, auch die Hüttingers müssen nicht im Laden stehen. So können die Eltern mehr Zeit mit ihren drei Kindern verbringen.

Voraussetzungen: Leidenschaft und Vertrauen

Doch nicht jeder Landwirt ist als Direktvermarkter geeignet, meint Bernhard Hüttinger. „Man muss es mögen, wenn Leute über den Hof laufen.” Und man muss den Kunden vertrauen: Haben sie keine Angst, dass die Kunden nicht oder zu wenig zahlen? „Das ist kein Problem”, sagt Alexandra Hüttinger zufrieden. In den meisten Fällen werde der richtige Betrag bezahlt. Und wenn mal einer zu wenig gebe, ergänzt ihr Mann, gleiche sich es mit dem Trinkgeld eines anderen wieder aus.

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