Die Zeit unmittelbar vor dem Start in die neue Grünland-Saison ist für viele Landwirte und Lohnunternehmer der ideale Zeitpunkt, die Technik für den anstehenden Einsatz fit zu machen. Die Einsatzsicherheit erhöht sich dadurch deutlich, Stillstandzeiten können reduziert werden


Was gehört alles zum Vorab-Check?
Zu Beginn steht immer eine ordentliche Reinigung des Geräts. Sollte dies nicht schon nach der vergangenen Saison geschehen sein, ist jetzt ein guter Zeitpunkt dafür. Je nach Einsatz und Verschmutzung reicht oft auch ein starker Luftstrahl aus dem Baukompressor aus, um gröbste Verunreinigungen und Staub zu entfernen.
Wer bekannte Verschleißteile wie Lager schon vorsorglich austauscht, vermeidet während der laufenden Arbeit teure Standzeiten. Eine komplette Durchsicht mit Abschmieren laut dem vom Hersteller empfohlenen Schmierplan birgt auch jedes Mal Überraschungen. Oftmals wird in der täglichen Wartung der ein oder andere Schmierpunkt übersehen. Das Ausfallrisiko und teure Folgeschäden können durch eine standardisierte Wartung reduziert werden.
Zur Instandhaltung gehören natürlich alle sicherheitstechnischen Einrichtungen: Sind die Schutzbügel, der Gelenkwellenschutz, klappbare Abdeckungen oder Warnaufkleber vorhanden und funktionstüchtig? Ist der Zustieg in den Ladewagen in einem guten Zustand und ermöglicht einen gefahrlosen Zugang?
Die Prüfung der Beleuchtung, der Bremse und der Bereifung gehört zwar grundsätzlich zur täglichen Abfahrtskontrolle. Eine regelmäßige Prüfung (ggv. auch im Rahmen einer UVV-Prüfung) sollte dennoch zusätzlich erfolgen, idealerweise von einer Person, die nicht täglich mit dem Fahrzeug oder dem Gespann unterwegs ist. Dadurch werden oft Situationen aufgedeckt, die sich im Alltag unbewusst und schleichend ergeben.
Vieles davon kann von den Betrieben selbst in der Hofwerkstatt erledigt werden. Vielfach bieten auch die Servicepartner und Landtechnikwerkstätten Vorernte-, Nachernte- oder Saisonstartchecks an. Dort kann neben den mechanischen Reparaturen die Software upgedatet, der Fehlerspeicher ausgelesen oder auch zusätzliche Funktionen freigeschaltet werden.
Besonders bei der Grünlandtechnik kann es hilfreich sein, zum Saisonstart mit der Grundeinstellung des Geräts laut Betriebsanleitung zu starten. Zinkenposition, Arbeitshöhen und die Länge des Oberlenkers sind dazu nach Anleitung oder Handbuch einzustellen.
Zum Beginn der neuen Saison gehört bei vielen Betrieben eine Team-Besprechung zum üblichen Ablauf. Was hat im abgelaufenen Jahr gut funktioniert, was kann verbessert werden? Eine grobe Einsatzplanung hilft meist weiter, wenn es darum geht, ob alles einfach weiterlaufen, oder ob Änderungen nötig sind. Muss technisch umgerüstet werden, ist jetzt noch ausreichend Zeit, Teile zu beschaffen und die entsprechenden Arbeiten auszuführen.
Auch eine Unterweisung der Mitarbeiter muss sein: Alle Teammitglieder, besonders die neuen, müssen ein- bzw. unterwiesen werden. Beim Einsatz neuer Technik sollten alle Mitarbeiter die Betriebsanleitung und Betriebsanweisungen kennen? Vielfach gibt es sehr gute Angebote von Händlern und Servicepartnern, die auf dem Umgang mit neuer Technik schulen.
Selbstverständliche Verhaltensweisen wiederholen
- Vor dem Einschalten der Zapfwelle immer kontrollieren, dass sich niemand im Gefahrenbereich der Maschine aufhält.
- Der Zapfwelleschutz muss vollständig vorhanden sein und gegen Umlaufen gesichert sein, z.B. durch dafür geeignete Ketten
- Zapfwelle und Motor ausschalten, wenn Wartungs- oder Reinigunsarbeiten durchgeführt werden sollen
- Den Nachlauf von Mähwerken etc. berücksichtigen!
- Alle Transportsicherungen für klappbare Geräte müssen funktionstüchtig sein. Und verwendet werden.
Neben der Technik spielt die Arbeitssicherheit inzwischen eine große Rolle. Jede Unterweisung im Team sollte schriftlich dokumentiert werden; dies hilft sowohl dem Mitarbeiter als auch dem Unternehmer einen Überblick zu behalten. Ein jährliches Update zeigt auf, wenn Neuanschaffungen oder geänderte Abläufe noch nicht berücksichtigt wurden.
Ein Punkt, der oft übersehen wird und dennoch im Bedarfsfall überlebenswichtig werden kann: Der Eigenschutz! In welchem Zustand sind Verbandskästen und Feuerlöscher? Wenn es drauf ankommt zählt jede Sekunde und ordentliche Ausrüstung. Ganz wichtig zu beachten: kann der Feuerlöscher vom Fahrer überhaupt erreicht werden? Ist die Halterung zu hoch angebracht, hilft der beste Feuerlöscher nichts.