Du hast die URL erfolgreich in deine Zwischenablage kopiert!
ZurückZurück
20. Juni 202420.06.24

Nationale Wasserstrategie

Maschinenringe Deutschland GmbH

Auf dem Trockenen. Deutschland ist ein wasserreiches Land. Dürreperioden und Extremwetterereignisse nehmen jedoch zu. Das führt zu dazu, dass Wasser ganz unterschiedlich verfügbar ist. Eine nationale Wasserstrategie soll das verhindern.

Es ist das erste Mal, dass in Deutschland eine nationale Wasserstrategie beschlossen wurde. Rund 80 verschiedene Maßnahmen sollen dafür sorgen, dass auch in Zukunft genügend Wasser in guter Qualität verfügbar ist. Denn die ersten Folgen des Klimawandels zeigen einen Trend auf, der viele wissenschaftliche Prognosen bestätigt: Trockenheit, Dürre und Extremwetter nehmen zu. In immer mehr Regionen könnte Wasser knapp werden, während anderswo Regenmassen zu Überschwemmungen führen.

Folgen für die Landwirtschaft

Die Landwirtschaft ist mit zwei Prozent ein vergleichsweise kleiner Verbraucher von verfügbarem Wasser hierzulande. Für die Energieversorgung werden 44 Prozent aufgewendet, für das verarbeitende Gewerbe noch 27 Prozent. Dennoch hat ist die Verfügbarkeit von Wasser für landwirtschaftliche Betriebe essenziell. Das Pflanzenwachstum kann nicht in Kurzarbeit geschickt werden. Fehlt es an Wasser, verkommt die Ernte.

Dazu kommt, dass mittlerweile gut 800.000 Hektar landwirtschaftliche Nutzfläche künstlich bewässert werden können. Dabei geht es nicht darum, die Erträge weiter zu steigern. Es geht darum, dass auf einer Fläche, etwa dreimal so groß wie das Saarland, überhaupt noch betriebswirtschaftlich Ackerbau betrieben werden kann.

Resultat der Dürre

Die nationale Wasserstrategie ist so etwas wie die politische Konsequenz aus den Dürrejahren 2018 bis 2020 sowie 2022. Ziel ist es, dass ein langfristig stabiler Wasserhaushalt auch im sich verändernden Klima gewährleistet werden kann. Das sind die Hauptziele:

  • Oberste Priorität hat immer die Trinkwasserversorgung der Bevölkerung. Ihr haben sich alle anderen Akteure unterzuordnen
  • Brauchwasser muss für die Industrie sicher bereitgestellt werden
  • Verbesserte Wasserqualität sowie intakte Gewässerökosysteme; besonders die Nitratkonzentration soll weiter gesenkt werden
  • Stabilisierung des Landschaftswasserhaushalts; Grundwasseranhebung, Rückbau von versiegelten Flächen, Verminderung schneller Abflusskomponenten

Obwohl die Landwirtschaft bisher nur vergleichsweise wenig Wasser verbraucht, kann es passieren, dass sie bei Mangellagen Teile der Flächen weniger oder nicht mehr bewässern können. Eine klare gesetzliche Regelung gibt es hier jedoch nicht.

Bedarf soll neu ermittelt werden

Viele, auch landwirtschaftliche Organisationen, zweifeln zudem an, dass die Landwirtschaft wirklich nur zwei Prozent an der Gesamtmenge ausmacht. Die Zahl setzt sich aus den Meldungen von landwirtschaftlichen Betrieben zusammen. Hier wiederum gibt es Unterschiede von Bundesland zu Bundesland: In manchen müssen landwirtschaftliche Betriebe keine Mengen melden, in anderen wird pauschal die genehmigte Menge angenommen.

Sollte festgestellt werden, dass die verbrauchte Menge deutlich höher ist, könnte das auch Vorteile haben. Würden sich die genehmigten Entnahmemengen an den zwei Prozent ausrichten, könnten viele Landwirte wortwörtlich auf dem Trockenen sitzen bleiben.

Das könnte dich auch interessieren

Teile jetzt diesen Artikel

ZurückZurück
Fragen?