Maschinen reinigen, der „Diesel-Pest“ vorbeugen oder Schmierstellen einfetten: Hier sind fünf wichtige Tipps für den Winter.
Der Winter ist die Zeit der Planung, Buchhaltung und Wartung. Während die Maschinen im Frühjahr und Sommer auf Hochtouren liefen, ist jetzt die Zeit für die Pflege. Denn nach der Ernte ist vor der Aussaat. Wir haben fünf Expertentipps für die perfekte Wartung und Überwinterung von Maschinen zusammengestellt.
1. Reinigung von Maschinen
- Zu den wichtigsten Arbeiten im Winter gehört die Reinigung von Maschinen. „Grundsätzlich sollte bei der Einwinterung und Pflege von landwirtschaftlichen Maschinen auf die saubere und gründliche Reinigung sowie Konservierung der Maschinen geachtet werden“, teilt der Agrar-Ausrüster Winkler mit. Die Reinigung und Konservierung würden die Lebensdauer und Einsatzfähigkeit von Maschinen deutlich verlängern.
- Grundlage einer Reinigung sei immer ein passender Universalreiniger; bei organischen Verschmutzungen wie Güllerückstände oder Maisreste am Häcksler sollte ein Eiweiß- und Fettlöser eingesetzt werden. „Beim Einsatz von Reinigern auch immer Konzentration und Einwirkzeit beachten. Hier wird oft nicht nach den Produkthinweisen gearbeitet“, teilt das Unternehmen mit.
- Man sollte Maschinen immer auf einem geeigneten Waschplatz saubermachen – nicht etwa auf der Siloplatte, so Winkler. „Dort gelangt das verschmutzte Waschwasser, Öle und Fette ins Grundwasser beziehungsweise in die Güllegrube und wird dann anschließend als 'Wirtschaftsdünger' auf den landwirtschaftlichen Flächen verteilt.“
Das Unternehmen Würth empfiehlt zudem, Reinigungsmittel auf das trockene Fahrzeug aufzutragen. „Das Fahrzeug sollte mit warmem Wasser von unten nach oben gewaschen werden“, so der Konzern. Die Reinigungsmittel sollte man vorher einwirken, aber nicht antrocknen lassen.
Und ein weiterer Tipp vom Profi:
Maschinen sollten nicht unmittelbar vor frostigen Temperaturen gewaschen werden, da sonst Wasser ins Lager eindringen kann, so ein Sprecher der Firma Winkler. Dort könnte der Frost zu Schäden führen. Zudem sollten gereinigte Maschinen „ordentlich“ austrocknen, bevor sie eingelagert werden.
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2. Korrosionsschutz auftragen
- Nach der Reinigung der Maschinen sollte ein Korrosionsschutz aufgetragen werden, damit die Karosserie während der Einlagerungsdauer nicht beschädigt wird. Würth empfiehlt Fahrzeuge schon im Herbst mit Schutzwachs zu behandeln, wenn diese in den Wintermonaten benutzt werden. „Selbst wenn Wintermaschinen über den Sommer eingelagert werden, sollten diese gründlich gereinigt und danach mit Korrosionsschutz behandelt werden.“
- Und die Experten von Winkler empfehlen Konservierungsöl als „gute und preiswerte Lösung“. „Metallische Oberflächen können damit mit einem Sprühnebel konserviert und vor Korrosion geschützt werden.“ Das sei wichtig für Werkzeuge und Maschinen, die über den Winter in der Scheune stehen bleiben. Bei der Konservierung sei darauf zu achten, dass das Mittel die Maschine nicht zu stark einfettet, weil sich sonst über den Winter Staub an der Maschine anhaften könnte. "Sonst kommt die Maschine im Frühjahr dreckiger aus der Halle raus, als sie reingestellt wurde", so der Pflege-Profi.
Und ein weiterer Tipp vom Profi:
Maschinen wie Mähdrescher mit Vlies abdecken, um diese gegen Vogelkot zu schützen.
3. „Diesel-Pest“ mit Additiv vorbeugen
Eine Gefahr für viele Landwirte und ihre Hoftankstellen droht durch die sogenannte Diesel-Pest. Darunter versteht man den Befall des Kraftstoffs mit Mikroorganismen wie Bakterien; in der Folge kann es zur Bildung von Bioschlamm kommen. "Diese starken Verunreinigungen des Treibstoffs können die Leitungen und den Dieselfilter zusetzen", so der Schmierstoff-Hersteller Liqui Moly auf Nachfrage des Maschinenrings. Werden Dieselfahrzeuge länger stillgelegt oder wenig genutzt, könne sich die Diesel-Pest im Tank ausbreiten. "Gefährdet sind daher auch Lagertanks. Das ist ein Problem, mit dem sich viele Betriebe auseinandersetzen müssen, deren Fahrzeuge nur sporadisch oder saisonal genutzt werden oder die große Mengen Dieselkraftstoff lange lagern."
Entscheidend für das Entstehen der Mikroorganismen sei das Zusammenspiel von Diesel, Feuchtigkeit und Temperatur, so Liqui Moly. „Bei sechs Grad Celsius und mehr herrschen ideale Bedingungen für Keimwachstum. Es bilden sich Bakterien und – besonders bei Biodiesel – schwarze Algen.“
Zum Schutz vor Diesel-Pest kommen Diesel-Additive zum Einsatz. Dafür reiche ein Liter Additiv auf 1000 Liter Kraftstoff, so Liqui Moly. „Hat sich die Diesel-Pest bereits breit gemacht, ist eine sogenannte Schockdosierung von 1:200 erforderlich, um den Missstand zu beenden.“ Das Additiv müsse 24 Stunden einwirken; es töte die vorhandenen Bakterien ab und stoppt eine weitere Ausbreitung.
„Wurde die Verkeimung rechtzeitig erkannt, kann der vorhandene Diesel noch verwendet werden. Wichtig ist, dass er feinst-filtriert und umgepumpt wird.“ Nur so könne man die Schwebeteile vom Kraftstoff trennen. Anschließend müsse der kontaminierte Tank gereinigt werden, so die Experten aus Ulm.
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Mehrzweckschmierfett
4. Maschinen einfetten
Alle Schmierstellen einer Maschine sollten gefettet werden, um jegliche Feuchtigkeit aus den Lagern herauszudrücken. So verhindert man auch die Entstehung von Rost. Dabei sollte auf die richtige Wahl des Fettes geachtet werden. "Und große Erleichterung bringt der Einsatz von Akku-Fettpressen bei einer großen Anzahl an Abschmierstellen", heißt es von der Firma Winkler. Achten sollte man auf Fette mit hoher Qualität: Die bilden auf den Gleitstellen festhaftende Filme, die auch nach dem Ausfall der Fettversorgung noch längere Zeit schmier wirksam bleibt.
5. Inspektion vereinbaren
Der Hersteller Würth empfiehlt zudem Inspektionen für einzelne Fahrzeuge, damit der Fuhrpark zu Beginn der neuen Saison wieder komplett funktionsfähig ist. "Der kurze Fahrzeugcheck in den wichtigsten Bereichen gibt die Möglichkeit, Mängel im Vorfeld zu beheben. So entstehen keine Ausfallzeiten", teilt das Unternehmen mit. So kann der Landwirt direkt im Frühjahr ins neue Arbeitsjahr starten.